Baerbock kündigt weitere deutsche Hilfen für den Sudan an

Baerbock kündigt weitere deutsche Hilfen für den Sudan an

Frankfurt a.M., Paris (epd). Zum Auftakt einer internationalen Sudan-Konferenz in Paris hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) weitere Hilfszahlungen aus Deutschland angekündigt. Deutschland werde weitere 244 Millionen Euro humanitäre Hilfe zur Verfügung stellen, sagte Baerbock am Montag vor Journalisten in der französischen Hauptstadt. Frankreich, Deutschland und die EU hatten zum ersten Jahrestag des Kriegsbeginns im Sudan zu der Konferenz eingeladen.

Baerbock bezeichnete die humanitäre Lage in dem afrikanischen Land als katastrophal. 25 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung, seien auf Hilfe angewiesen. „Wenn wir jetzt nicht als Weltgemeinschaft massiv gegensteuern, droht Sudan eine furchtbare Hungerkatastrophe“, warnte die deutsche Außenministerin: „Im schlimmsten Fall könnten in diesem Jahr eine Million Menschen verhungern.“

Die Europäische Union kündigte ebenfalls weitere Mittel für die Sudan-Hilfe an. Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, sagte, die bei der Kommission dafür vorgesehene Summe betrage für 2024 fast 355 Millionen Euro. Für den Nachmittag wurden Zusagen weiterer Geberländer erwartet.

Im Sudan war vor genau einem Jahr, am 15. April 2023, ein Konflikt zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz eskaliert. In vielen Teilen des Landes wird seitdem gekämpft. Tausende Menschen wurden getötet, mehr als acht Millionen Frauen, Männer und Kinder vertrieben. Hilfsorganisationen und die UN beklagen eine mangelnde internationale Aufmerksamkeit für die Krise.

Der französische Außenminister Stéphane Séjourné sagte, das sudanesische Volk erlebe einen „schrecklichen Krieg“, den es nicht gewollt habe. Die Menschen im Sudan seien auch Opfer des Vergessens und der Gleichgültigkeit. Séjourné warnte, dass der UN-Hilfsplan für die Krise nur zu einem Bruchteil finanziert sei.

Verschiedene regionale und internationale Bemühungen für ein Ende des Krieges im Sudan sind bisher gescheitert. Bei der Konferenz in Paris soll es auch darum gehen, die diplomatischen Initiativen bessere zu koordinieren.