Hilfswerk Care fordert zentrale Stromversorgung für Gaza

Hilfswerk Care fordert zentrale Stromversorgung für Gaza

Bonn (epd). Das Hilfswerk Care fordert die Wiederherstellung der zentralen Stromversorgung im Gaza-Streifen und die Lieferung von Treibstoff für Generatoren. Aktuelle Stromausfälle beeinträchtigten die Infrastruktur und medizinische Versorgung in der palästinensischen Autonomieregion, erklärte Care Deutschland am Montag in Bonn. Nach dem Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begann die israelische Armee mit einem Bombardement des Gaza-Streifens und drang in das Gebiet ein, um die Hamas zu zerschlagen.

Nach fast fünf Monaten Konflikt litten die Menschen in Gaza unter Krankheiten und Hunger, erklärte Care. Aber auch Dunkelheit sei zunehmend ein Problem. Das Hilfswerk verweist auf den Vergleich von Satellitenbildern, die einen Rückgang von Beleuchtung in Gaza-Stadt und Rafah belegen sollen. „Der Konflikt in Gaza hat die Menschen buchstäblich in Finsternis gestürzt“, erklärte die Care-Länderdirektorin für das Westjordanland und Gaza, Hiba Tibi.

Die Stromausfälle und der Zusammenbruch der Infrastruktur im Gaza-Streifen seien insbesondere für die Gesundheitsversorgung verheerend, betonte sie. Die Zahl der Krankenhäuser, in denen nachts kein oder nur wenig Licht brennt, liege bei etwa 70 Prozent. Strom bedeute Leben oder Tod und werde etwa für den Betrieb von Brutkästen, Beatmungsgeräten und OP-Geräten benötigt. Von ehemals 36 Krankenhäusern seien nur noch zwölf teilweise in Betrieb.

Die Satellitenbilder über dem nächtlichen Gaza-Streifen wurden nach Angaben des Hilfswerks aus einer Höhe von etwa 800 Kilometern über der Erde aufgenommen und vergleichen die Lichtverhältnisse im September 2023 mit dem Zeitraum Oktober 2023 bis Januar 2024. Care beauftragte nach eigenen Angaben mit der Analyse der Bilder das „Laboratory for Information Engineering in Surveying, Mapping and Remote Sensing“ an der Universität Wuhan, China.