Fischfang: WTO einigt sich nicht auf weiteren Subventionsabbau

Fischfang: WTO einigt sich nicht auf weiteren Subventionsabbau
Die Welthandelsorganisation (WTO) konnte sich nicht darauf verständigen, die Subventionen für umweltschädliche Fischerei zu kürzen. Kritik daran kommt vom WWF.

Abu Dhabi, Berlin (epd). Die Mitglieder der Welthandelsorganisation haben sich nicht auf eine weitere Eindämmung von Subventionen für den Fischfang einigen können. Eine Vereinbarung könnte jedoch in den nächsten zwei Jahren zustande kommen, sagte WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala am Freitagabend in Abu Dhabi. Der WWF kritisierte das Scheitern der Vereinbarung.

Auf der 13. WTO-Ministerkonferenz sollten die Mitglieder neue Regeln gegen die Überfischung der Ozeane beschließen. Zudem hätte ein Übereinkommen dazu beitragen sollen, Überkapazitäten der Fischereiflotten abzubauen.

Für den WWF ist das Scheitern der Vereinbarung „eine Bankrotterklärung der internationalen Handelspolitik“. „Im Poker zwischen Industrie- und Entwicklungsländern gab es leider kein Happy End. Das Ergebnis der Verhandlungen ist defacto ein Persilschein, den Raubbau an den Meeren fortzusetzen. In der Folge wird die Überfischung mit weiteren staatlichen Geldern belohnt“, teilte Anna Holl-Buhl, Expertin für Fischereipolitik beim WWF Deutschland, die die Verhandlungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten begleitet hat, am Freitagabend mit.

Umweltschützer warnen vor den Folgen des industriellen Fischfangs. Auf der anderen Seite sind nach WTO-Angaben 260 Millionen Menschen direkt oder indirekt vom Fischfang abhängig.

Die WTO-Mitglieder hatten 2022 ein erstes Abkommen über Fischerei-Subventionen verabschiedet, das noch nicht in Kraft getreten ist. Die WTO-Konferenz begann am Montag. Zum Auftakt des Treffens stimmen die 164 Mitglieder der Aufnahme der Komoren und Osttimors in die WTO zu.