Hinrichtung in Idaho abgebrochen, Todesurteil in Texas vollstreckt

Hinrichtung in Idaho abgebrochen, Todesurteil in Texas vollstreckt

Washington, Kuna (epd). Im Hochsicherheitsgefängnis von Kuna im US-Bundesstaat Idaho hat die Justiz am Mittwoch (Ortszeit) die Hinrichtung des Todeshäftlings Thomas Creech abgebrochen. Etwa eine Stunde nach Hinrichtungsbeginn stellte der Direktor der Gefängnisbehörde, Josh Tewalt, laut der Zeitung „Idaho Statesman“ fest, dass das medizinische Team keinen Infusionsschlauch legen konnte für das todbringende Mittel.

Der 73-jährige Creech sitzt seit mehr als 40 Jahren im Todestrakt. Laut Urteil hatte er 1981 einen Mitgefangenen umgebracht. Creech werden zudem weitere Morde zur Last gelegt.

In den vergangenen Jahren war es bei mehreren Hinrichtungen in den USA mit Injektionen zu Problemen gekommen. Auf der Suche nach einer alternativen Hinrichtungsmethode war im US-Staat Alabama im Januar erstmals ein Mensch mit Stickstoffgas getötet worden. In Idaho tritt im Juli ein Gesetz in Kraft, das ein Erschießen vorschreibt, sollte eine letale Injektion nicht möglich sein.

Im Gefängnis von Huntsville in Texas wurde am Mittwoch der 50-jährige Ivan Cantu mittels Injektion hingerichtet. Die Exekution hatte eine Protestwelle ausgelöst, auch unter Prominenten wie Jane Fonda und Kim Kardashian. Das Todesurteil gründete sich aus ihrer Sicht auf Falschaussagen. Cantu soll 2000 seinen Cousin James Mosqueda und dessen Verlobte Amy Kitchen getötet haben. Ein Richter hatte im April vergangenen Jahres Cantus Hinrichtung aufgeschoben. Ein übergeordnetes Gericht hob die Entscheidung wieder auf.

Cantu bringe „sehr glaubhafte Unschuldsbehauptungen“ vor, erläuterte die Exekutivdirektorin des Todesstrafen-Informationszentrums, Robin Maher. Er könne jedoch kein Gericht finden, um diese Vorhaltungen zu prüfen. Laut dem Fernsehsender CNN hatte ein Hauptzeuge namens Jeff Boettcher 2022 seine Aussage widerrufen. Cantu beteuerte seine Unschuld.

Der Direktor des Anti-Todesstrafen-Verbandes „Death Penalty Action“, Abraham Bonowitz, sagte am Mittwoch, er wisse nicht sicher, ob Cantu unschuldig ist. Doch niemand könne mit Gewissheit sagen, dass er schuldig ist. Der für den Fall zuständige Staatsanwalt Greg Willis versicherte im Sender CBS, er sei „vollkommen überzeugt, dass Ivan Cantu zwei unschuldige Opfer brutal ermordet hat“.

In den USA sind im vergangenen Jahr 24 Menschen hingerichtet worden. Cantus Exekution war die zweite im laufenden Jahr.