Malteser fordern mehr Hilfen für chronisch schwerstkranke Erwachsene

Malteser fordern mehr Hilfen für chronisch schwerstkranke Erwachsene

Köln (epd). Die Malteser verweisen zum Tag der Hospizarbeit am 10. Februar auf Lücken im Hilfesystem für chronisch lebensbedrohlich erkrankte junge Erwachsene. Für sie gebe es kaum stationäre Angebote, die den speziellen Versorgungsbedürfnissen gerecht würden, erklärte die katholische Hilfsorganisation am Mittwoch in Köln. In der Tagespflege oder in Tagesförderstätten für junge Erwachsene fehle es an Plätzen. Dabei steige die Zahl der Menschen, denen als Kind aufgrund ihrer schweren Erkrankung eine verkürzte Lebensdauer vorausgesagt wurde und die nun dank des medizinischen Fortschritts das Erwachsenenalter erreichten.

Die Betroffenen lebten länger, aber mit mehr medizinischen Problemen, erklärte die Kinder- und Jugendärztin Elke Schellenberger, die in Unterfranken das ambulante Malteser-Kinderpalliativteam leitet. Die Überleitung vom Kinderarzt in eine medizinische Struktur für Erwachsene sei schwierig, weil die Erwachsenenmedizin oft mit den Krankheitsbildern nicht vertraut sei.

Junge Erwachsene mit schweren chronischen Erkrankungen hätten andere Bedürfnisse als Kinder oder Senioren in der Pflege, erklärten die Malteser. Um die Autonomie der jungen Erwachsenen zu stärken, müsse eine geeignete Versorgungsumgebung geschaffen werden, hieß es.

In der ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit stoße man oft an die Grenzen des Versorgungssystems, erläuterten die Malteser. In deren Einrichtungen könne diesen Personenkreis im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages nur bis zum 27. Lebensjahr begleiten. Die Hospizarbeit für Erwachsene sei jedoch nicht auf die Begleitung von jungen Menschen mit speziellen chronischen oder erblichen Krankheitsbildern vorbereitet. Zudem verlören Betroffene mit dem Wechsel ins Erwachsenensystem wichtige Ansprech- und Bezugspersonen.