Schwerer Ausbruch von Dengue überlastet Gesundheitswesen in Brasilien

Schwerer Ausbruch von Dengue überlastet Gesundheitswesen in Brasilien

São Paulo (epd). In Brasilien sind die Infektionen mit dem gefährlichen Dengue-Fieber sprunghaft angestiegen. Am Montag (Ortszeit) wurde auch in Rio de Janeiro der Notstand ausrufen, weil das öffentliche Gesundheitswesen überfordert ist. Mehr als 360 Menschen mussten bereits im Krankenhaus behandelt werde. Rios Bürgermeister Eduardo Paes sprach von der höchsten Zahl an Infektionen seit 1974.

In ganz Brasilien grassiert das Fieber. Das Gesundheitsministerium zählt aktuell mehr als 354.000 Infektionen, im Vergleich zum Vorjahr verdreifachte sich die Zahl. 36 Menschen sind an den Folgen der Viruserkrankung bereits gestorben. Die Bundesstaaten Minas Gerais, Goiás und Arce im Amazonasgebiet sowie die Hauptstadt Brasília riefen ebenfalls den Notstand aus, weil es kaum noch Plätze in den Hospitälern gibt. Im Februar war in Brasilien eine Impfkampagne mit einem neuen Vakzin gegen Dengue angelaufen.

Der Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, traf sich am Montag in Brasília mit Präsident Luiz Inácio Lula da Silva. In den Gesprächen ging es vorrangig um die Produktion von Impfstoff gegen Dengue, die ausgeweitet werden soll. Brasilien könnte als Impfstoffproduzent weltweit eine wichtige Rolle spielen.

Die hohen Temperaturen und das feuchte Wetter in den vergangenen Wochen in Brasilien begünstigten den Ausbruch von Dengue. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen. Die Krankheit bringt hohes Fieber und starke Gliederschmerzen mit sich. Bei Komplikationen ist sie lebensbedrohlich.