Auschwitz Komitee kritisiert Verrohung des politischen Dialogs

Auschwitz Komitee kritisiert Verrohung des politischen Dialogs

Berlin (epd). Das Internationale Auschwitz Komitee fordert einen entschiedeneren Widerstand der Demokraten gegen die Verrohung des politischen Dialogs. Gerade in der gegenwärtigen Situation Europas, in der in vielen Ländern rechtsextreme, antieuropäische und antidemokratische Parteien immer mehr an Boden gewinnen, erwarteten die Überlebenden des Holocaust von allen demokratischen Parteien solchen Widerspruch, erklärte Exekutiv Vizepräsident Christoph Heubner am Dienstag in Berlin.

Rapide löse sich vielerorts der Firnis der demokratischen Sozialisation und die Prägung durch christliche Grundwerte in der Dunkelheit des von Rechtsextremen geschürten Hasses. Dringend notwendig sei endlich eine verantwortliche und gemeinsame Haltung gegenüber den rechtsextremen Parteien und Einstellungen. Sie versuchten, die Demokratie auch durch die Unterwanderung von Protestbewegungen in eine Abwärtsspirale hineinzutreiben, erklärte Heubner.

Politiker würden als „Verräter“ gebrandmarkt und beschimpft, in verschiedenen Ländern Europas würden bei Demonstrationen Nachbildungen von Galgen geschwungen, an denen Fotos von Politikern oder Symbole ganzer Regierungen hängen. „Allzu oft erscheint es den Überlebenden in diesen Tagen so, als hätte man in den Reihen der demokratischen Parteien immer noch nicht verstanden, was den Demokratien in Europa droht und was die Stunde geschlagen hat“, sagte Heubner.