EKD rät von Wahl der Partei AFD ab

Laptops auf Tischen bei der EKD-Synode in Ulm
© epd-bild/Stefan Heinze
Gut zwei Wochen nach dem Rücktritt der EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus berät die EKD digital.
Kritik an rechter Politik
EKD rät von Wahl der Partei AFD ab
Die evangelische Kirche hat sich besorgt über die hohen Zustimmungswerte für die AfD geäußert und von einer Wahl der Partei abgeraten.

"Die menschenverachtenden Haltungen und Äußerungen insbesondere der rechtsextremen Kräfte innerhalb der AfD sind mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens in keiner Weise vereinbar", heißt es in einem am Dienstag von der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in digitaler Sitzung mit großer Mehrheit beschlossenen Antrag.

Der Beschluss kritisiert "die gegen Geflüchtete, Menschen mit Migrationshintergrund, queere Menschen, Menschen mit besonderen Förderbedarfen oder Menschen mit Behinderung gerichtete Menschenfeindlichkeit" amtierender Politikerinnen und Politiker der AfD. Völkisch-nationale Gesinnungen sowie demokratiezersetzende Äußerungen und Verfahrensweisen weiter Teile der AfD stünden zudem im Gegensatz zu zentralen christlichen Inhalten und sozialethischen Positionen der evangelischen Kirche.

"Darum ruft die Synode der EKD alle Wahlberechtigten mit Blick auf die Wahlen im Jahr 2024 dazu auf, ausschließlich Parteien aus dem demokratischen Spektrum zu wählen, die sich für eine offene Gesellschaft der Vielfalt und ein gerechtes, demokratisches Gemeinwesen einsetzen", heißt es im Beschluss. Im kommenden Jahr stehen neben der Wahl des Europaparlaments Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg an.