Kondom löst Pille als meistgenutztes Verhütungsmittel ab

Kondom löst Pille als meistgenutztes Verhütungsmittel ab

Köln (epd). Kondome haben die Pille als wichtigstes Verhütungsmittel in Deutschland abgelöst. Das belegten erste Ergebnisse der Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Verhütungsverhalten Erwachsener 2023, teilte die Behörde am Donnerstag in Köln mit. Demnach verwendeten 38 Prozent der Befragten die Pille, 53 Prozent gaben an, Kondome zu nutzen.

2007 war es den Angaben zufolge genau umgekehrt, 55 Prozent verhüteten mit der Pille, 36 Prozent mit Kondomen. Bei der letzten Befragung 2018 hatte die Pille mit 47 Prozent noch knapp vor Kondomen mit 46 Prozent gelegen. Die deutlich rückläufige Nutzung der Pille hänge mit einer zunehmend kritischen Einstellung zu hormonellen Verhütungsmethoden zusammen, hieß es. 61 Prozent der Frauen und Männer stimmten demnach der Aussage zu, dass Verhütung mit Hormonen „negative Auswirkungen auf Körper und Seele“ hat. 2018 lag die Zustimmung lediglich bei 48 Prozent.

Die Kosten eines Verhütungsmittels spielen laut Befragung für 19 Prozent aller Frauen und Männer eine wichtige Rolle. 30 Prozent der Frauen, 34 Prozent der jüngsten Befragten und 39 Prozent der Befragten mit geringem verfügbarem Einkommen stimmten dieser Aussage zu.

Für die Studie wurden den Angaben zufolge von August bis September 2023 telefonisch 1.001 sexuell aktive Erwachsene im Alter von 18 bis 49 Jahren befragt.