Leere Schabbat-Tafel: Jüdische Gemeinde erinnert an Hamas-Geiseln

Leere Schabbat-Tafel: Jüdische Gemeinde erinnert an Hamas-Geiseln

Düsseldorf (epd). Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf hat am Freitag mit einer Aktion vor dem Schauspielhaus der Stadt an die über 200 von der Hamas entführten Menschen erinnert. Vor Beginn des Jüdischen Feiertags Schabbat wurde ein mehrere Meter langer Tisch mit über 200 leeren Stühlen aufgebaut, der für den Schabbat hergerichtet wurde.

Neben Kerzen und Tellern war der Tisch auch mit Weingläsern und in den israelischen Landesfarben gehaltenen Luftballons geschmückt. Zudem hing an jedem Stuhl ein Blatt mit dem Bild der inzwischen identifizierten Entführungsopfer sowie Angaben zu den entführten Personen. Bei einem drei Jahre alten Mädchen, das die Hamas-Terroristen entführt haben, hatten Kinder aus der Gemeinde einen kleinen braunen Teddybären in den Kindersitz gesetzt.

Der Vorsitzende der mit gut 7.000 Mitgliedern drittgrößten jüdischen Gemeinde in Deutschland, Oded Horowitz, sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), dass die Opfer nicht in Vergessenheit geraten dürften. Der eingedeckte Tisch sollte bis 22 Uhr stehen bleiben. „Wir müssen uns jede Sekunde klarmachen, dass immer noch über 200 Geiseln gefangen gehalten werden“, unterstrich er. „Unsere Aktion trägt dazu bei, an diese Babys, Kinder, Frauen und Männer zu denken.“

Am 7. Oktober hatte die palästinensische Terrororganisation Hamas, die den Gaza-Streifen kontrolliert, Israel angegriffen, etwa 1.400 Menschen ermordet und mehr als 200 verschleppt.