UN: Armen Ländern fehlen Milliarden für Anpassung an Klimawandel

UN: Armen Ländern fehlen Milliarden für Anpassung an Klimawandel

Genf (epd). Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, Unep, warnt vor einer großen finanziellen Kluft bei der Anpassung von Entwicklungsländern an den Klimawandel. Der Fehlbetrag bei der Anpassungsfinanzierung werde auf 194 bis 366 Milliarden US-Dollar (182 bis 345 Milliarden Euro) pro Jahr geschätzt, teilte Unep in einem neuen Bericht am Donnerstag in Nairobi mit.

Die Kluft zwischen Bedarf und Maßnahmen zum Schutz der Menschen vor Klimaextremen werde immer größer, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres in einer Botschaft zum Bericht. Leben und Lebensgrundlagen gingen verloren und würden zerstört, wobei die Schwächsten am meisten litten, hielt Guterres wenige Wochen vor Beginn der diesjährigen Weltklimakonferenz fest.

Das Unep kritisierte reiche Länder, sie hätten ihre finanziellen Zusagen für die armen Staaten nicht eingehalten. Im Jahr 2023 habe sich der Klimawandel noch einmal verschärft. Temperaturrekorde seien gebrochen worden. Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen und Waldbrände hätten verheerende Folgen ausgelöst, betonte Unep-Exekutivdirektorin Inger Andersen.

Diese sich verschärfenden Auswirkungen zeigten, dass die Welt dringend die Treibhausgasemissionen reduzieren und die Anstrengungen zur Anpassung erhöhen müsse. Doch weder das eine noch das andere passiere.

Die Europäische Investitionsbank listet einige Beispiele für Anpassungsmaßnahmen auf: Dazu zählen zum Beispiel stärkere Brücken, die Überschwemmungen standhalten, neue Büros, die weniger Energie benötigen, oder bessere Straßen, die bei Unwettern nicht weggespült werden.

Die nächste Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) findet vom 30. November bis 12. Dezember in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Das UN-Umweltprogramm Unep sitzt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.