"Bürgergeld-Bingo" soll täglichen Mangel zeigen

"Bürgergeld-Bingo" soll täglichen Mangel zeigen

Berlin (epd). Mit dem Online-Spiel „Bürgergeld-Bingo“ will die Diakonie die finanziellen Probleme von Bürgergeld-Empfängerinnen und Empfängern verständlich machen. Der Verband stellte das Spiel am Mittwoch in Berlin vor. Interessierte können am Computer ausprobieren, ob sie ihre Ausgaben so einschränken können, dass sie auf 502 Euro im Monat kommen, den Regelsatz für einen alleinstehenden Erwachsenen.

Diakonie-Vorständin Maria Loheide sagte, für die Betroffenen sei das Leben mit Bürgergeld kein Spiel, sondern täglicher Mangel. Die Regelsätze deckten das Existenzminimum nicht ab. In der gegenwärtigen Debatte um die Höhe der Sozialleistungen und das Lohnabstandsgebot hätten populistische Stimmen zugenommen, kritisierte sie. Nötig seien aber „Sachlichkeit und Menschlichkeit“. Mit dem Spiel hoffe ihr Verband auch Menschen zu interessieren, „die wir über unsere Stellungnahmen nicht erreichen“, sagte Loheide.

Der evangelische Wohlfahrtsverband fordert eine Neuberechnung und Erhöhung der Regelsätze auf mindestens 600 Euro im Monat. Die jüngste Bürgergeld-Anhebung auf 502 Euro und die weitere Erhöhung zum kommenden Jahr auf 563 Euro glichen kaum die Inflation aus, argumentiert die Diakonie.