Ostbeauftragter Schneider ruft zu mehr politischem Engagement auf

Ostbeauftragter Schneider ruft zu mehr politischem Engagement auf

Eisenach (epd). Der Ostbeauftragte der Bundesregierung wirbt für ein stärkeres politisches Engagement der Menschen gerade auch in Ostdeutschland. In der Region brauche es mehr Personen, die sich im Ehrenamt und für Kommunalpolitik begeistern, sagte Staatsminister Carsten Schneider (SPD) am Mittwochabend in Eisenach zum Auftakt des „Wartburg-Festes der Demokratie“. Zu weit verbreitet sei inzwischen das Gefühl, als Bürger machtlos zu sein.

Die Wartburg sei dabei einer von mehreren Orten in Deutschland, deren Bedeutung für die deutsche Demokratiegeschichte im öffentlichen Bewusstsein zu wenig verankert sei. Bisher lägen vor allem Orte in Westdeutschland wie die Frankfurter Paulskirche im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Das liege auch an der Rolle der rechtsnationalen Burschenschaften, die das Wartburg-Fest von 1817 für eine völkische Erzählung der deutschen Geschichte missbrauchten.

Die Erinnerung an das historische Fest nannte Schneider kompliziert und umstritten. Nicht nur der Wunsch nach bürgerlichen Freiheiten und deutscher Einheit, sondern auch eine symbolische Bücherverbrennung sei Teil der historischen Ereignisse gewesen. Es sei abscheulich, die Kultur anzugreifen und ein erster Schritt in den Totalitarismus, der dazu führen könne, dass wie derzeit in Israel Menschen entführt und ermordet werden.

Das „Wartburg-Fest der Demokratie 2023“ bildet laut Wartburg-Stiftung den Auftakt eines mehrjährigen Projekts mit weiteren Partnern. Künftig solle jeweils im Oktober ein vielfältiges Programm zu Fragen von Erinnerungskultur und Demokratiegeschichte Impulse für eine breite Öffentlichkeit bieten.