USA verhindern UN-Resolution zu humanitären Feuerpausen in Nahost

USA verhindern UN-Resolution zu humanitären Feuerpausen in Nahost

New York, Genf (epd). Die USA haben mit einem Veto eine Forderung des UN-Sicherheitsrats nach humanitären Feuerpausen im Nahostkrieg verhindert. In dem entsprechenden Resolutionsentwurf fehle eine Passage zum Selbstverteidigungsrecht Israels, erklärte die US-Botschafterin bei den UN, Linda Thomas-Greenfield, am Mittwoch in New York.

Zudem müsse der Diplomatie Zeit gegeben werden. US-Präsident Joe Biden sei auf einer diplomatischen Mission in der Region. Der Resolutionsentwurf enthielt auch eine Verurteilung aller Gewalt gegen Zivilisten.

Für die Annahme des Textes, den Brasilien eingebracht hatte, stimmten zwölf Ratsmitglieder. Zwei enthielten sich, darunter Russland. Vorher hatte Russland versucht, den brasilianischen Text zu ändern. Dieser Versuch wurde von den USA per Veto blockiert.

Bislang haben sich die 15 Mitglieder des Sicherheitsrates nicht zu einer gemeinsamen Position zu dem Nahostkrieg einigen können. International wird der Ruf nach humanitären Feuerpausen für die Versorgung von Zivilisten in dem Krieg immer lauter.

Die Abstimmungen fanden einen Tag nach dem verheerenden Beschuss eines Krankenhauses in Gaza statt, bei dem nach palästinensischen Angaben Hunderte Menschen getötet wurden.

Die radikalislamische Hamas beschuldigte Israel, für die Tragödie verantwortlich zu sein. Die israelische Regierung machte einen fehlgeschlagenen Angriff der palästinensischen Terrororganisation „Islamischer Dschihad“ verantwortlich. Laut den Vereinten Nationen handelt es sich um das anglikanische Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza-Stadt.

Am 7. Oktober hatte die Hamas, die Gaza beherrscht, mit Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen, viele Zivilisten getötet und weitere verschleppt. Israel reagierte mit dem Beschuss Gazas und der kompletten Abriegelung des Gebietes, in dem rund 2,3 Millionen Menschen leben.