UN dringen auf humanitären Zugang in den Gazastreifen

UN dringen auf humanitären Zugang in den Gazastreifen

Frankfurt a.M., New York (epd). Die Vereinten Nationen dringen auf humanitären Zugang zu den Menschen im Gazastreifen. UN-Generalsekretär António Guterres rief alle Parteien auf, Hilfe für die Zivilistinnen und Zivilisten zu ermöglichen. Die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen müsse ermöglicht werden, erklärte Guterres am Montag (Ortszeit) in New York.

Der UN-Generalsekretär äußerte sich besorgt über die von der israelischen Regierung angekündigte umfassende Blockade des Gazastreifens. Medizinische Güter, Nahrung, Treibstoff und andere humanitäre Hilfsgüter würden dringend benötigt, sagte er.

Kämpfer der radikal-islamischen Hamas hatten am Wochenende Israel überfallen und hunderte Menschen getötet, verletzt und viele weitere entführt. Israel reagierte mit Luftangriffen auf den Gazastreifen.

Guterres betonte, dass die Gewalt der Hamas sowie anderer islamistischer Gruppen durch nichts zu rechtfertigen sei und rief dazu auf, alle Geiseln unverzüglich freizulassen. Zugleich kritisierte der UN-Generalsekretär israelische Luftangriffe auf zivile Ziele im Gazastreifen. Unter anderem seien zwei Schulen des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA getroffen worden, in denen sich vertriebene Familien aufgehalten hätten.

Auch die Exekutivdirektorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, äußerte sich besorgt über die humanitäre Lage im Gazastreifen. Es müsse humanitären Organisationen möglich sein, „Kinder und ihre Familien sicher mit lebensrettenden Leistungen und Hilfsgütern zu versorgen“, sagte sie.

Nach UN-Schätzungen sind derzeit rund 2,1 Millionen Menschen in den palästinensischen Gebieten - dem Gazastreifen und dem Westjordanland - auf humanitäre Hilfe angewiesen. Laut einem UN-Sprecher wurden seit Beginn des Krieges mehr als 120.000 Menschen innerhalb des Gazastreifens vertrieben. Sechs Mitarbeitende im Gesundheitswesen seien getötet worden. In Schulen des Hilfswerks UNRWA haben demnach etwa 137.000 Menschen Zuflucht gefunden.