Jahresbericht: Anhaltende Unterschiede zwischen Ost und West

Jahresbericht: Anhaltende Unterschiede zwischen Ost und West

Berlin (epd). 33 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die Spuren der Teilung Deutschlands laut dem aktuellen Jahresbericht des Ostbeauftragten noch immer erkennbar. Wie es in dem am Mittwoch in Berlin von Staatsminister Carsten Schneider (SPD) vorgestellten Bericht zur Deutschen Einheit heißt, wurden strukturelle Differenzen zwischen Ost- und Westdeutschland zwar abgebaut oder sind mittlerweile verschwunden. Dennoch gebe es weiterhin Unterschiede.

So liege das durchschnittliche verfügbare Einkommen eines Privathaushaltes in Ostdeutschland noch immer elf Prozent unter dem eines West-Haushaltes. Tatsache sei zudem, dass ein höherer Anteil von Menschen in ländlichen Regionen Ostdeutschlands in einem Umfeld lebt, das von einer stagnierenden oder schrumpfenden Bevölkerung und von einer geringeren Ausstattung mit Einrichtungen und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge geprägt ist.

Ein großes Problem ist laut Bericht auch die Überalterung in Ostdeutschland. Zwischen 1991 und 2021 wanderten demnach rund vier Millionen Ostdeutsche in das frühere Bundesgebiet ab, zumeist junge Erwachsene im Alter zwischen 18 bis 29 Jahren. Lediglich 2,8 Millionen Personen zogen in die umgekehrte Richtung. Hinzu komme eine geringere Zuwanderung aus dem Ausland in den Osten.

Der Anteil der über 65-Jährigen liegt laut dem Bericht in den Städten Ostdeutschlands bei 22 Prozent und in ländlichen Regionen bei 27 Prozent. Der Anteil der Erwerbsfähigen ist in den westdeutschen Städten mit 62 Prozent am höchsten. Auf dem Land sind es 61 Prozent. Im Osten liegt er in ländlichen Regionen mit 57 Prozent deutlich darunter.