Zollitsch: Säkularisierung birgt Chancen für den Glauben

Zollitsch: Säkularisierung birgt Chancen für den Glauben
Die Säkularisierung birgt nach Auffassung des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, auch Chancen für den christlichen Glauben.

"Das säkulare Zeitalter schafft eine radikal neue Situation, in der Aussuchen und Auswählen geradezu zum Imperativ wird", sagte der Freiburger Erzbischof am Montag bei der Bischofssynode über Neuevangelisierung im Vatikan. Diese Herausforderung zur persönlichen Entscheidung ermögliche auch eine Neuentdeckung des Glaubens.

"Ein wachsender politischer und kultureller Pessimismus und die zunehmende Suche nach Sinn geben religiösen Fragen und Antworten neue Chancen", fügte Zollitsch hinzu. Es gebe ein Verlangen nach Sinn, das sich etwa in der religiösen Suche nach Katastrophen wie den Anschlägen des 11. September 2001 in den USA gezeigt habe.

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode erklärte bei der Synode, dass Christen künftig verstärkt "Biotope des Glaubens" schaffen müssten: "Es wird immer mehr darauf ankommen, personale Beziehungen in Gruppen, Verbänden, Bibelkreisen, kleinen christlichen Gemeinschaften zu bilden." Dadurch könnten sich "die Einzelnen in ihrem Taufglauben gegenseitig stärken".