Kämpfe im Sudan weiten sich auf wichtige Hafenstadt aus

Kämpfe im Sudan weiten sich auf wichtige Hafenstadt aus

Frankfurt am Main, Port Sudan (epd). Die seit April andauernden Kämpfe im Sudan haben sich erstmals auf die Hafenstadt Port Sudan ausgeweitet. Sudanesische Soldaten lieferten sich Gefechte mit Mitgliedern einer Miliz, die sich selbst „Forces of the Eastern Sudan Parties and Movements Alliance“ nennt, wie der britische Sender BBC am Dienstag berichtete. Laut dem sudanesischen Sender Radio Tamazuj waren Soldaten in die Stadt vorgerückt, um von der Miliz errichtete Kontrollpunkte zu übernehmen.

Die strategisch wichtige Hafenstadt am Roten Meer galt bislang als relativ sicher und beherbergt den einzigen noch funktionierenden Flughafen des Landes. Aufgrund der anhaltenden Kämpfe in weiten Teilen des Landes waren außerdem zahlreiche Organisationen, die Vereinten Nationen und Regierungsvertreter nach Port Sudan gezogen. Zudem diente die Stadt in den vergangenen drei Wochen als neuer Stützpunkt für den Oberbefehlshaber der sudanesischen Streitkräfte (SAF), General Abdel Fattah Al-Burhan.

Hintergrund der Gewalt in dem nordostafrikanischen Land ist ein Machtkampf zwischen Armee-Chef General Abdul Fattah Al-Burhan und dem Befehlshaber der paramilitärischen „Rapid Support Forces“, Mohamed Hamdan Dagalo. Dieser hatte in einer am 14. September in sozialen Netzwerken veröffentlichten Rede die Entwicklung von Port Sudan zum neuen Zentrum der SAF als „Bedrohung“ bezeichnet und verkündet: „Wenn wir wollen, können wir heute in Port Sudan sein“.

Seit dem Ausbruch der Kämpfe im April zwischen der sudanesischen Armee und den rivalisierenden paramilitärischen „Rapid Support Forces“, sind Tausende von Menschen ums Leben gekommen. Die humanitäre Lage in dem afrikanischen Staat spitzt sich immer weiter zu.