Leipzigs Polizeipräsident verteidigt Strategie

Leipzigs Polizeipräsident verteidigt Strategie

Leipzig (epd). Leipzigs Polizeipräsident Rene Demmler hat das Vorgehen bei schweren Ausschreitungen der linken Szene am Wochenende verteidigt. „Stärke zu zeigen kann auch deeskalierend wirken“, sagte er der „Leipziger Volkszeitung“ (Montag). Drohungen, Millionenschäden zu verursachen, ließen sich nicht mit „klassischen Mitteln der Deeskalation“ verhindern. Nach einer bundesweiten Mobilisierung der Szene zum sogenannten „Tag X“ nach der Urteilsverkündung gegen die Linksextremistin Lina E. war die Polizei am Wochenende mit rund 3.000 Einsatzkräften und Wasserwerfern in Leipzig präsent.

Das Aufgebot der Polizei habe durchaus eine abschreckende Wirkung gehabt, erklärte Demmler. Trotzdem sei er nicht zufrieden: „Beamte wurden verletzt - es gab sinnlose Gewalt, Connewitz wurde wieder als Bühne missbraucht“, sagte er. Kritik am Vorgehen der Polizei wurde vor allem wegen der Einkesselung von rund 1.000 Personen am Alexis-Schumann-Platz am Samstag laut. Die Feststellung der Identität der Menschen hatte bis Sonntagmorgen gedauert, unter ihnen befanden sich auch Minderjährige.

Demmler gab zu, dass die Polizei unterschätzt habe, wie viele Menschen sich in dem Park aufhielten. Minderjährige seien jedoch mit Priorität behandelt worden. Die Polizei rechnet erst in einigen Tagen mit endgültigen Zahlen. Am Sonntagmittag war die Rede von rund 30 festgenommenen Personen sowie 50 in Gewahrsam genommenen Menschen. 50 Beamte sollen verletzt worden sein.