"Kiss"-Sänger: Ähnlichkeit mit SS-Runen nicht aufgefallen

"Kiss"-Sänger: Ähnlichkeit mit SS-Runen nicht aufgefallen

Hamburg (epd). Den Mitgliedern der Kult-Rockband „Kiss“ ist nach Angaben ihres Sängers und Bassisten Gene Simmons lange nicht aufgefallen, dass das Doppel-S in ihrem Band-Logo den SS-Runen ähnelt. „Das sollten nie SS-Runen sein“, sagte Simmons der in Hamburg erscheinenden „Zeit“-Beilage „Zeitmagazin“. „Es sollten Blitze sein.“ Erst Anfang der 1980er Jahre sei der Band die Ähnlichkeit klargeworden, als sie Post von der deutschen Regierung bekommen habe, derzufolge sie die Schrift in Deutschland nicht benutzen durfte.

Die Musiker der US-Band „Kiss“ sind teilweise selbst jüdischer Abstammung. Simmons selbst wurde als Chaim Witz im israelischen Haifa geboren, seine Mutter war laut Simmons als ungarische Jüdin im Konzentrationslager. Paul Stanley, Sänger und Gitarrist von „Kiss“, hatte eine deutsch-jüdische Mutter.

Stanley sagte dem „Zeitmagazin“, er habe in den USA Antisemitismus erlebt. In seiner Jugend habe er das Haus seiner Freundin nicht betreten dürfen, nachdem deren Eltern herausgefunden hatten, dass er Jude sei. Als er später ein Apartment in New York kaufen wollte, habe der Makler ihm gesagt, er könne ihm entweder Häuser zeigen, in denen er gerne wohnen wolle, oder Häuser, in denen man ihn als Jude wohnen lasse.