Mehr als fünf Jahre Haft für Lina E.

Mehr als fünf Jahre Haft für Lina E.

Dresden (epd). Das Oberlandesgericht Dresden hat die 28 Jahre alte Studentin Lina E. unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichtes sah am Mittwoch bei der mutmaßlichen Linksextremistin den Vorwurf der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung als erwiesen an, zum Teil in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Ihre drei Mitangeklagten erhielten Haftstrafen zwischen zweieinhalb und drei Jahren und drei Monaten.

Den vier mutmaßlichen Linksextremisten zwischen 28 und 37 Jahren waren von der Anklagebehörde tätliche Angriffe auf Rechtsextreme zwischen 2018 und 2020 vorgeworfen worden (Az. 4 St 2/21). Zudem sollen sie eine kriminelle Vereinigung gegründet haben. Der Prozess hatte im September 2021 begonnen.

Das Urteil wurde im Gerichtssaal von rund 100 Unterstützern der Angeklagten verfolgt. Sie hatten Lina E. und die drei Mitangeklagten mit langem Applaus begrüßt. Nach dem Urteil wurde der Prozess kurzzeitig wegen Unruhe unterbrochen.

Die Strafmaße für die drei Männer lauten auf zweieinhalb, drei und drei Jahre und drei Monate Haft. Einer wurde wegen Mitgliedschaft, die beiden anderen wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung verurteilt.

Die Bundesanwaltschaft hatte für Lina E. eine achtjährige Haftstrafe gefordert. Sie hatte der Studentin aus Leipzig „massive Gewalt“ vorgeworfen. Lina E. und ihr untergetauchter Freund Johann G. gelten demnach als Rädelsführer. Die Verteidiger der aus Hessen stammenden Studentin hatten in fast allen Punkten Freispruch gefordert.