Bätzing: Pfingsten macht Ungleichzeitigkeit deutlich

Bätzing: Pfingsten macht Ungleichzeitigkeit deutlich

Limburg (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hält es nicht für ausgemacht, dass immer weniger Menschen um die Bedeutung christlicher Feste wissen. Gerade bei Pfingsten sei das zwar so, sagte Bätzing laut Redemanuskript in seiner Pfingstpredigt im Limburger Dom. Doch immer wieder geschehe es, dass der Geist Jesu Christi die Gläubigen erfülle.

„Pfingsten ist heute wie damals die Initialzündung einer Kirche der Vielfalt, der vielen Sprachen, Kulturen, unterschiedlichen Biografien und Herkünfte“, sagte der Limburger Bischof. „Pfingsten geschieht nicht einmalig, es kann immer wieder geschehen, erhofft und erbetet, miteinander erwartet und von Gott geschenkt werden.“

Das Beispiel Pfingsten mache deutlich, dass nicht alle Menschen im selben Jetzt leben, erklärte Bätzing: „Neueste Technologie geht Hand in Hand mit den ältesten Vorurteilen.“ Einerseits gebe es Satelliten im All, neue Impfstoffe und Smartphones mit künstlicher Intelligenz, andererseits Verschwörungsmythen und Hassbotschaften. Während es einerseits ein wachsendes Bewusstsein für die Verantwortung für die Schöpfung gebe, würden andererseits in Europa Städte bombardiert. Bätzing äußerte die Hoffnung, dass der Heilige Geist die Herzen der Gläubigen erfülle und in ihnen das Feuer der Liebe entzünde.

Pfingsten ist nach Ostern und Weihnachten das dritte große Fest im Kirchenjahr. Pfingstsonntag ist in diesem Jahr am 28. Mai. In Erinnerung an die in der Bibel geschilderte Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Menschen wird Pfingsten auch als „Geburtstag der Kirche“ verstanden. In vielen Gemeinden werden an Pfingsten Gottesdienste unter freiem Himmel gefeiert.