Bremer Messe thematisiert Umgang mit Krisen, Trauma und Suizid

Bremer Messe thematisiert Umgang mit Krisen, Trauma und Suizid

Bremen (epd). Von der Urne in Bärchenform über Therapiehunde mit „tröstenden Pfoten“ bis zur Seebestattung: Mit mehr als 130 Ausstellenden hat am Freitag in Bremen die 14. Messe „Leben und Tod“ begonnen. Unter dem Motto „...und da ist immer noch ein Licht!“ thematisiert der Branchentreff in diesem Jahr insbesondere den Umgang mit Krisen, Trauma und Suizid in der Sterbe- und Trauerbegleitung. An den Ständen im Messezentrum an der Bürgerweide werden bis zum Sonnabend Dienstleistungen, Informationen und Produkte rund um Sterben, Tod und Trauer präsentiert. Mit der ersten Messe „Leben und Tod“ 2010 waren die Bremer thematisch bundesweit Vorreiter.

Der diesjährige Schwerpunkt wendet sich auch der Frage zu, wie Krisen vermieden werden können. „Reden hilft immer und kann so manche Familienkrise vermeiden“, erläuterte Messe-Projektleiterin Meike Wengler. „Denken wir zum Beispiel an Patientenverfügungen. Für die Angehörigen ist es eine große Erleichterung, wenn Sterbewünsche frühzeitig festgehalten oder zumindest offen darüber gesprochen wurde.“ Gleiches gelte für das Thema Organspende, das zu Unstimmigkeiten und Schuldzuweisungen innerhalb der Familie führen könne, wenn diese unvorbereitet damit konfrontiert sei.

Begleitet wird die Messe von einem Fachkongress mit rund 60 Vorträgen und Workshops. Die Ausstellung und der Fachkongress seien ein Treffpunkt für haupt- und ehrenamtlich Tätige aus den Bereichen Palliative Care, Hospiz, Trauerbegleitung, Seelsorge und Bestattungskultur, aber auch einfach für jeden Interessierten, sagte Messe-Sprecherin Kerstin Weiß.

Ein Höhepunkt soll Samstag eine Podiumsdiskussion zum assistierten Suizid mit prominenten Gästen werden. Daran beteiligen sich den Angaben zufolge unter anderem die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, sowie Elisabeth Jentschke, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, und Dieter Birnbacher vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für humanes Sterben. Im vergangenen Jahr kamen rund 4.300 Besucherinnen und Besucher zur Messe „Leben und Tod“.