Bauverbände fordern 50 Milliarden Euro mehr für Sozialwohnungen

Bauverbände fordern 50 Milliarden Euro mehr für Sozialwohnungen

Berlin (epd). Die im Wohnungsbau führenden Verbände in Deutschland fordern von der Bundesregierung 50 Milliarden Euro mehr für den Bau von Sozialwohnungen. Das Geld solle von Bund und Ländern in einem Sondervermögen zur Verfügung gestellt werden, erklärten die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und sechs weitere Organisationen am Donnerstag auf ihrem diesjährigen Wohnungsbautag in Berlin. Nur mit den zusätzlichen Mitteln könne es gelingen, 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr zu bauen, hieß es.

Der Staat müsse zudem den Bau bezahlbarer Wohnungen mit Quadratmeter-Kaltmieten zwischen 8,50 Euro und 12,50 Euro massiv unterstützen. Für 60.000 Neubauwohnungen in dieser Legislaturperiode seien 22 Milliarden Euro zusätzlich erforderlich, erklärte das Verbändebündnis Wohnungsbau, dem unter anderem der Deutsche Mieterbund, der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe angehören.

Die Ampel-Koalition will erreichen, dass pro Jahr 100.000 neue Sozialwohnungen und insgesamt 400.000 neue Wohnungen gebaut werden. Die Bundesregierung will bis 2026 für den Sozialwohnungsbau 14,5 Milliarden Euro bereitstellen.

In den beiden vergangenen Jahren wurden die Wohnungsbau-Ziele verfehlt. 2022 wurden voraussichtlich rund 280.000 Wohnungen fertiggestellt. Die genauen Zahlen veröffentlicht das Statistische Bundesamt im Mai. Im Jahr 2021 war die Zahl neuer Wohnungen gegenüber 2020 bereits um rund vier Prozent auf etwa 293.000 Wohnungen gesunken. Nach Angaben des Verbändebündnisses fehlen derzeit 700.000 Wohnungen.