EU fordert Waffenruhe im Sudan

EU fordert Waffenruhe im Sudan

Brüssel (epd). Die Europäische Union (EU) hat die Konfliktparteien im Sudan zu einer Waffenruhe aufgerufen. „Die Kämpfe müssen beendet werden“, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell in der Nacht zu Donnerstag in Brüssel. Die sofortige Beendigung der Gewalt solle als erster Schritt hin zu einem dauerhaften Waffenstillstandsabkommen dienen.

Zudem appelliere die EU an alle Akteure, einen raschen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen sowie die Zivilbevölkerung zu schützen, sagte Borrell weiter. Der Ausbruch der Gewalt untergrabe die Bemühungen um die Wiederherstellung der Demokratie. Außerdem bestehe die Gefahr einer regionalen Destabilisierung.

In diesem Zusammenhang betonte der Chefdiplomat der EU auch, dass die Unversehrtheit des diplomatischen Personals und der diplomatischen Einrichtungen gewährleistet werden müsse. In der Hauptstadt Khartum war am Dienstag ein Mitarbeiter der Europäischen Kommission angeschossen worden, wie die EU am Mittwoch bestätigte. Demnach handelt es sich um den Leiter des Büros der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO). Bereits am Montagabend hatte die EU einen Angriff auf den EU-Botschafter im Sudan bestätigt. Auch andere Diplomaten und Residenzen europäischer Länder sind in den vergangenen Tagen angegriffen worden.

Im Sudan hielten laut Medienberichten die Kämpfe am Donnerstag den sechsten Tag in Folge an. Dabei hatten am Dienstagnachmittag die Konfliktparteien eine 24-stündige Feuerpause angekündigt. In dem Land am Horn von Afrika kämpfen die Armee und die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) seit Samstag um die Macht.