Anklage fordert acht Jahre Haft für Lina E.

Anklage fordert acht Jahre Haft für Lina E.

Dresden (epd). Im Dresdner Prozess gegen vier mutmaßliche Linksextremisten fordert die Bundesanwaltschaft Haftstrafen zwischen zwei Jahren und neuen Monaten sowie acht Jahren. Die vier Angeklagten seien Mitglieder in einer kriminellen Vereinigung gewesen, betonte die Bundesanwaltschaft am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht Dresden. Die politisch motivierte Gruppe habe ein übergeordnetes gemeinsames Interesse verfolgt - die Bekämpfung des Rechtsextremismus. Sie seien für mehrere Gewaltstraftaten verantwortlich.

Die Leipziger Studentin Lina E. soll nach dem Willen der Bundesanwaltschaft acht Jahre ins Gefängnis. Als Rädelsführerin der Vereinigung habe die heute 28-Jährige zusammen mit ihrem untergetauchten Verlobten prägenden Einfluss auf die Gruppe ausgeübt. Sie habe Führungsverantwortung übernommen, hieß es. Lina E. sitzt bereits in Untersuchungshaft.

Für die mitangeklagten Männer wurden Strafen von zwei Jahren und neun Monaten, drei Jahren und drei Monaten sowie drei Jahren und neun Monaten beantragt. Sie sind derzeit noch auf freiem Fuß.

„Die vier Angeklagten fungierten nicht nur als zufällige Täter, sondern als schlagkräftiger Verband politisch Gleichgesinnter“, hieß es im Plädoyer der Bundesanwaltschaft. Dabei spiele es keine Rolle, dass nicht alle Beschuldigten an allen Taten beteiligt waren. Dabei geht es um gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch und Sachbeschädigung.

Die Angriffe auf die rechte Szene hatten sich zwischen 2018 und 2020 in Leipzig, Wurzen und Eisenach ereignet. Der Prozess hatte im September 2021 begonnen. Ein Urteil wird im Mai erwartet.