Diakonie kritisiert Lindner-Äußerungen zu Kindergrundsicherung

Diakonie kritisiert Lindner-Äußerungen zu Kindergrundsicherung

Berlin (epd). Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat Äußerungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zur geplanten Kindergrundsicherung kritisiert. „Das geht schon in Richtung Fake News“, sagte Lilie dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Mittwoch). Der FDP-Vorsitzende Lindner lehnt zusätzliche Mittel für die Kindergrundsicherung ab und hatte der „Bild am Sonntag“ gesagt: „Die Kinderarmut ist oft in der Arbeitslosigkeit der Eltern begründet.“

Diakonie-Chef Lilie betonte dagegen: „Tatsächlich haben viele dieser Eltern Jobs im Niedriglohnsektor.“ Sie benötigten Sozialhilfe, um überhaupt über die Runden zu kommen. „Kinder haben durch die Armut ihrer Eltern oft keine Möglichkeit, an sozialen oder kulturellen Angeboten teilzuhaben.“ Je höher die Belastung der Eltern, desto höher müsse auch die Förderung sein, forderte der Präsident des evangelischen Wohlfahrtverbands.

Er beklagte zudem, dass bei bestehenden Hilfen wie dem Kinderzuschlag die Antragstellung so kompliziert sei, dass die meisten berechtigten Familien sie nicht in Anspruch nähmen.

Die Kindergrundsicherung soll ab 2025 ausgezahlt werden und bisherige Familienleistungen wie Kindergeld, Kinderzuschlag und Unterstützungen für Bildung und Teilhabe bündeln. Zugleich sollen Zugangshürden für Familien abgebaut werden. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) fordert für die Kindergrundsicherung mindestens zwölf Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr.