Aufruf für mehr diplomatische Bemühungen im Ukraine-Krieg

Aufruf für mehr diplomatische Bemühungen im Ukraine-Krieg

Berlin (epd). Zahlreiche Sozialdemokraten und Gewerkschafter haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgerufen, sich stärker für die Vermittlung eines Waffenstillstandes im Ukraine-Krieg einzusetzen. Aus dem Krieg sei „ein blutiger Stellungskrieg geworden, bei dem es nur Verlierer gibt“, heißt es in einem am Samstag in der „Frankfurter Rundschau“ und der „Berliner Zeitung“ veröffentlichten Brief. Entscheidend sei, die Eskalation des Krieges zu stoppen. Initiiert wurde der Aufruf den Angaben zufolge unter anderem vom Sohn des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt (SPD), dem Historiker Peter Brandt.

Mit jedem Tag wachse die Gefahr der Ausweitung der Kampfhandlungen, heißt es in dem Aufruf, der den Angaben zufolge von rund 200 Menschen unterzeichnet wurde, darunter frühere hochrangige SPD-Vertreter und Gewerkschafter. Die Welt brauche Frieden. „Das Wichtigste ist, alles für einen schnellen Waffenstillstand zu tun, den russischen Angriffskrieg zu stoppen und den Weg zu Verhandlungen zu finden.“

Bundeskanzler Scholz solle sich darum bemühen, zusammen mit Frankreich insbesondere Brasilien, China, Indien und Indonesien für eine Vermittlung zu gewinnen, „um schnell einen Waffenstillstand zu erreichen“. Das wäre ein notwendiger Schritt, „um das Töten zu beenden und Friedensmöglichkeiten auszuloten“. Statt einer Dominanz des Militärs brauche es die „Sprache der Diplomatie und des Friedens“.

Der Aufruf „Frieden Schaffen!“ wurde den Angaben zufolge unter anderem von dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Norbert-Walter Borjans, dem früheren Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse sowie dem Ex-EU-Kommissar Günter Verheugen (beide SPD) unterzeichnet. Auch die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, unterstützt den Brief. Zu den Initiatoren zählen neben Peter Brandt der ehemalige DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann, der Bundesvorsitzende der Naturfreunde, Michael Müller, und Reiner Braun vom Internationalen Friedensbüro.