Berliner Registerstellen erfassen 700 rechte Vorfälle weniger

Berliner Registerstellen erfassen 700 rechte Vorfälle weniger

Berlin (epd). Die Berliner Registerstellen haben im vergangenen Jahr 700 weniger rechte, rassistische und diskriminierende Vorfälle in Berlin erfasst als 2021. Darunter waren etwa 500 sogenannte Propagandadelikte. Im Durchschnitt wurden pro Tag etwa elf Vorfälle dokumentiert, sagte Projektleiterin Kati Becker am Donnerstag. Insgesamt erfassten die Meldestellen mit ihren Kooperationspartnern in den zwölf Bezirken der Hauptstadt 4.156 Vorfälle (2021: 4.841).

Dokumentiert werden Vorfälle mit extrem rechtem, rassistischem, antisemitischem, queerfeindlichem, sozialchauvinistischem, behindertenfeindlichem und antifeministischem Hintergrund. Das reicht von Propagandadelikten bis hin zu Gewalttaten. Während alle anderen Vorfallsarten zurückgingen, erreichten queerfeindliche Anfeindungen laut Becker mit 239 einen Höchststand (2021: 199). Angefeindet wurden insbesondere Trans-Personen (81 Vorfälle). Ein Grund für die Zunahme liegt nach Einschätzung der Berliner Register auch in einer zunehmenden Sichtbarkeit der Trans-Community.

Die Rückgänge insgesamt führen die Meldestellen unter anderem auf das Ende der staatlichen Corona-Maßnahmen und die Proteste dagegen zurück.