Renten im Osten steigen im Sommer auf West-Niveau

Renten im Osten steigen im Sommer auf West-Niveau

Berlin (epd). Rentner in Ost- und Westdeutschland erhalten ab Sommer mehr Geld. Wie das Bundessozialministerium am Montag in Berlin mitteilte, steigt die Rente zum 1. Juli in den ostdeutschen Bundesländern um 5,86 Prozent und in Westdeutschland um 4,39 Prozent. Damit gelte in West und Ost dann ein gleich hoher aktueller Rentenwert. Wegen der höheren Lohnsteigerung in Ostdeutschland werde die Rentenangleichung Ost ein Jahr früher erreicht als gesetzlich vorgesehen, hieß es.

Der Rentenwert ist ein wesentlicher Berechnungsfaktor und spiegelt die Lohnentwicklung. Bislang wird der Rentenwert Ost schrittweise erhöht. Ursprünglich sollte ein einheitlicher Rentenwert ab 1. Juli 2024 in ganz Deutschland gelten.

Die für die Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung beträgt den Ministeriumsangaben von Montag zufolge in den alten Ländern 4,5 Prozent und 6,78 Prozent in den ostdeutschen Ländern. „Diese Erhöhungen sind möglich, weil der Arbeitsmarkt in guter Verfassung ist und die Löhne steigen“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD).

Die Rentenanpassung bleibe hinter der aktuellen Inflation von mehr als acht Prozent zurück, das sei aber nur eine Momentaufnahme, hieß es. Betrachte man die Entwicklung des aktuellen Rentenwerts im Jahresdurchschnitt seit 2012, so betrage der Anstieg im Westen insgesamt 26 Prozent, im Osten 40 Prozent. Im gleichen Zeitraum seien die Preise um 20 Prozent gestiegen.

Bei 1.000 Euro Rente habe die Rentenanpassung in diesem Zeitraum somit brutto um 63 Euro im Westen und um 198 Euro im Osten über der Inflation gelegen. „Aktuell abgeschlossene Tarifverträge sehen durchaus beachtliche Lohnerhöhungen vor. Sie werden sich dann in der Rentenanpassung zum 1. Juli 2024 abbilden“, hieß es.