Mehr als 1.000 Menschen demonstrieren für Stopp des Kohleabbaus

Mehr als 1.000 Menschen demonstrieren für Stopp des Kohleabbaus

Essen (epd). Mehr als 1.000 Menschen haben am Samstag in Essen gegen den Kohleabbau im Rheinischen Revier demonstriert. Die Demonstranten forderten insbesondere, die Braunkohle in dem mittlerweile geräumten Dorf Lützerath im Kreis Heinsberg im Boden zu lassen. Bis zum Nachmittag blieb die Lage nach Angaben einer Polizeisprecherin weitgehend ruhig. Im Bereich des Hauptbahnhofes kam es zu Verzögerungen, weil einige Menschen Pyrotechnik gezündet hatten. Bei den Teilnehmerzahlen gab es unterschiedliche Einschätzungen. Während die Polizei von rund 1.000 Protestierenden sprach, schätzten die Veranstalter die Zahl auf etwa 2.000.

Zielort der am Mittag gestarteten Demonstration war die Zentrale des Energiekonzerns RWE, den die Protestierenden wegen des Abbaus der Braunkohle etwa im Tagebau Garzweiler als „Klimakiller“ kritisieren. Im Rahmen der Proteste wollten Demo-Teilnehmer auch die Zufahrten und Zugänge zur RWE-Zentrale blockieren. Mit der symbolischen Aktion sollte nach Angaben der Organisatoren deutlich gemacht werden, dass ein „Weiter so“ in der Energiepolitik nicht möglich ist, wenn eine klimagerechte Zukunft für alle Menschen möglich sein soll.

Ein Bündnis aus mehr als 70 Gruppen und Initiativen hatte zu den Protesten aufgerufen. „Die 1,5-Grad-Linie verläuft vor Lützerath“, hatte Sprecher Thomas Eberhardt-Köster im Vorfeld erklärt. Wenn Deutschland seine Klimaziele einhalten wolle, dürfe die Kohle dort nicht abgebaggert werden. Das Bündnis fordert, dass die Bundes- und die Landesregierungen, in denen noch Kohle abgebaut wird, ein „Moratorium für den sofortigen Stopp jeglicher Erweiterungen der Tagebaue in Deutschland erlassen“.