Inflation: DGB fordert Dynamisierung des Elterngeldes

Inflation: DGB fordert Dynamisierung des Elterngeldes

Berlin (epd). Angesichts einer hohen Teuerung in Deutschland dringt der Deutsche Gewerkschaftsbund zur Entlastung von Familien auf eine Dynamisierung des Elterngeldes. „Das Elterngeld muss nicht nur einmalig angehoben, sondern auch stetig angepasst werden, damit es den steigenden Lebenshaltungskosten nicht hinterherhinkt“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag, online). Die kontinuierliche Anpassung müsse dringend per Gesetz verankert werden, forderte die Gewerkschafterin von der Bundesregierung.

Im Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP vereinbart „den Basis- und Höchstbetrag beim Elterngeld zu dynamisieren“. Eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums sagte den Funke-Zeitungen: „Derzeit wird die Umsetzung der Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag innerhalb der Bundesregierung beraten“. Einen genauen Zeitrahmen, bis wann die Ampel zu einem Ergebnis kommen will, gebe es noch nicht.

Der DGB spricht sich laut Haak für die Erhöhung des Elterngeldes auf 80 Prozent des entgangenen Nettoeinkommens in den Partnermonaten aus, wenn beide Eltern Elterngeld beantragen. Voraussetzung sei, dass die Monate von beiden Eltern vollständig in Anspruch genommen würden, sagte die seit 2013 stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Gleiches sollte für die regulären Elterngeldmonate gelten: „Wenn sie zu gleichen Teilen von beiden Elternteilen genommen werden, sollte das Elterngeld 80 Prozent des entgangenen Nettoeinkommens betragen.“

Die Inflationsrate verharrt auf einem hohen Stand. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden lagen im Februar die Verbraucherpreise, wie schon im Januar, um 8,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Februar verteuerten sich dem Bundesamt zufolge hauptsächlich Molkereiprodukte und Eier (plus 35,3 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 24,3 Prozent). Bei einzelnen Produkten war die Preissteigerung demnach erheblich groß: Zucker etwa kostete nahezu 70 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.