Sorgearbeit laut Studie weiterhin ungerecht verteilt

Sorgearbeit laut Studie weiterhin ungerecht verteilt

Berlin (epd). Haus- und Sorgearbeiten sind einer Studie zufolge zwischen Frauen und Männern nach wie vor ungleich verteilt. In bestimmten Altersgruppen leisteten Frauen mehr als doppelt so viele unbezahlte Arbeiten wie Männer, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) anlässlich des Equal Care Days am Mittwoch in Berlin mitteilte. „Die Familiengründung ist sowohl für die Zeitverwendung als auch für die Lohnentwicklung vieler Frauen ein einschneidendes Ereignis“, sagte DIW-Forscherin Katharina Wrohlich.

Der Unterschied wächst nach Angaben des DIW im Alter an. Bei den 35- bis 39-Jährigen sei der Unterschied am größten, was in erster Linie auf Kinderbetreuung zurückzuführen sei. Betrachte man die Gesamtheit aller Frauen und Männer in dieser Altersgruppe, so entspreche der Unterschied fast neun Stunden Sorgearbeit pro Tag bei Frauen im Vergleich zu etwa drei Stunden bei Männern.

Fachleute fassen Haus- und Sorgearbeit nach dem englischen Begriff „to care“ (sich kümmern, sorgen, pflegen) unter dem Begriff Care-Arbeit zusammen. Sie umfasst den in der Regel unbezahlten Einsatz für Familie wie Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen sowie Tätigkeiten im Haushalt, für Freunde und in Ehrenämtern.