Paus: Gewalt gegen Frauen nicht als Beziehungstaten verharmlosen

Paus: Gewalt gegen Frauen nicht als Beziehungstaten verharmlosen

Berlin (epd). Mit einer Tanz-Demonstration ist am Dienstag in Berlin gegen Gewalt an Frauen und Mädchen protestiert worden. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) beklagte bei der Aktion am Brandenburger Tor, auch in Deutschland würde jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Solche Taten würden häufig als „Beziehungstaten“ verharmlost: „Hinter dieser Gewalt steckt der Irrglaube von noch immer zu vielen Männern, dass sie über den weiblichen Körper bestimmen dürfen.“

Anlass der Tanz-Demonstration mit mehreren Hundert Teilnehmern war der weltweite Aktionstag „One Billion Rising“ („Eine Milliarde erhebt sich“). Er macht jährlich am Valentinstag auf die Opfer von männlicher Gewalt und Zwangsheirat aufmerksam.

Paus nannte als Beispiele für Gewalt gegen Frauen Genitalverstümmelung bei Mädchen in Somalia, das Verschwinden Hunderter Frauen in Mexiko, ohne dass die Polizei ermittle, und den Ausschluss von Frauen und Mädchen aus Schulen, Universitäten und Arbeitsplätzen in Afghanistan. „Diese Ungerechtigkeit geht uns alle an“, mahnte die Bundesfamilienministerin.

Gewalt gegen Frauen habe viele Formen, so Paus weiter: „Wer sie bedroht, online oder offline, übt Gewalt gegen Frauen aus.“

Unter dem diesjährigen Motto „Rise for Freedom“ („Erhebe dich für Freiheit“) waren Menschen verschiedenen Geschlechts aufgerufen, am Brandenburger Tor mit den Mitteln des Tanzes ihre Solidarität mit den Opfern zu zeigen.

Nach UN-Schätzungen ist weltweit jede dritte Frau von Gewalt betroffen. Das sind etwa eine Milliarde (Englisch: One Billion) Frauen und Mädchen.