"Fridays for Future" planen "Protestwelle" gegen Autobahnausbau

"Fridays for Future" planen "Protestwelle" gegen Autobahnausbau

Berlin (epd). Mit bundesweiten Aktionen will die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ am kommenden Freitag gegen den Ausbau von Autobahnen in Deutschland protestieren. Aktivistin Luisa Neubauer kündigte am Montag bei einer virtuellen Pressekonferenz eine „weitere Protestwelle“ an. Gefordert werde ein Autobahnmoratorium und ein radikaler Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, fügte Klimaschützerin Darya Sotoodeh hinzu.

Zudem werde am 12. Februar in Berlin anlässlich der wiederholten Abgeordnetenhauswahl für mehr Klimaschutz gestreikt, sagte Sotoodeh. Am 3. März sei zudem ein globaler Klimastreik geplant: In Deutschland werde es dann mehr als 100 Proteste gegen das „Klimaversagen der Ampel-Regierung“ geben. Die Klimaschützerinnen warfen SPD, Grünen und FDP vor, an alten Verträgen über fossile Energien festzuhalten, anstatt den Ausstieg zu beschleunigen.

In der Kritik stehen insbesondere Pläne von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), wonach künftig neben Bahnstrecken auch Autobahnen beschleunigt gebaut werden sollten. Klimaforscher Niklas Höhne vom „New Climate Institute“ sagte, eine gesicherte Erkenntnis aus der Wissenschaft sei: „Mehr Straßen führen zu mehr CO2-Emissionen“. Denn mehr Straßen würden auch mehr genutzt und es gebe mehr Individualverkehr. Das Argument, dass es durch weniger Stau auch weniger Emissionen geben werde, sei „im besten Fall irreführend“. Höhne wies darauf hin, dass der Verkehrssektor das „Sorgenkind“ beim Klimaschutz sei. Seit 1990 seien in dem Bereich am wenigsten CO2-Emissionen eingespart worden.