Polizeiliche Räumung von Lützerath ist abgeschlossen

Polizeiliche Räumung von Lützerath ist abgeschlossen

Aachen, Lützerath (epd). Die polizeiliche Räumung des Weilers Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier ist beendet. Wie die Polizei Aachen am Sonntag mitteilte, wurden bereits am vergangenen Freitag alle Gebäude geräumt. Seit Mittwoch seien auch 35 „Baumstrukturen“ sowie knapp 30 durch die Aktivisten errichtete Holzkonstruktionen geräumt worden. Auch während der Großkundgebung am Samstag hatte die Polizei die Räumung der Ortslage Lützerath fortgesetzt und am Sonntag abgeschlossen.

Weiterhin befanden sich am Sonntag nach Angaben der Polizei noch zwei Aktivisten in einem selbst gegrabenen Tunnel, die diesen freiwillig bislang nicht verlassen wollten. Für ihre Bergung ist den Angaben zufolge nun die RWE Power AG zuständig. Der RWE-Konzern will die unter Lützerath befindlichen Braunkohlevorkommen im Tagebau Garzweiler II abbauen.

Auf einer Pressekonferenz hatten zuvor Veranstalter der Großkundgebung vom Samstag und Teilnehmer des langen Vor-Ort-Protestes betont, dass es den Aktivisten gut gehe, die Kommunikation zu ihnen aber nicht mehr möglich sei. Die Aktivisten im Tunnel wollten nur mit Vertrauenspersonen aus den Reihen der Aktivisten sprechen, denen aber der Zugang zur Ortslage beziehungsweise zum Tunneleingang verwehrt werde.

Bislang wurden nach Polizeiangaben knapp 300 Personen aus der Ortslage Lützerath gebracht, dabei kam es zu vier Widerstandshandlungen. Bei der Großkundgebung am Samstag seien im Rahmen der teils gewalttätigen Aktionen insgesamt zwölf Menschen fest- beziehungsweise in Gewahrsam genommen worden, hieß es.

Neun Aktivisten wurden mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Niemand sei lebensgefährlich verletzt worden, erklärte die Polizei. Sie widersprach damit Schilderungen einer Vertreterin des Sani-Teams der Demo-Organisatoren, die von mehreren lebensgefährlich Verletzten gesprochen hatte.

Gut 30 Dienstfahrzeuge der Polizei wurden beschädigt. Seit Beginn der Räumung wurden bislang 154 Ermittlungsverfahren eingeleitet.