Lützerath: Aktivisten kündigen Großdemo gegen Räumung an

Lützerath: Aktivisten kündigen Großdemo gegen Räumung an

Düsseldorf (epd). Umweltverbände rufen für den 14. Januar zu einer Großdemonstration in Lützerath auf. Der Protest richtet sich gegen die drohende Räumung und Abbaggerung des Dorfes für den Braunkohleabbau, wie der NRW-Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Donnerstag in Düsseldorf ankündigte. An dem Demo-Bündnis beteiligt sind demnach auch Campact, Fridays For Future, Greenpeace, die Klima-Allianz Deutschland, die Naturschutzjugend Naju NRW und die Initiativen „Alle Dörfer Bleiben“ und „Lützerath Lebt!“.

„Die Kohle unter Lützerath muss im Boden bleiben“, heißt es in dem Demonstrationsaufruf. Braunkohle sei einer der klimaschädlichsten Energieträger weltweit und das rheinische Braunkohlenrevier die größte CO2-Quelle Europas. Mit der vom Energiekonzern RWE geplanten Förderung von weiteren 280 Millionen Tonnen Braunkohle allein im Tagebau Garzweiler würde Deutschland seinen Beitrag zur Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze aus dem Pariser Klimaabkommen verfehlen, kritisieren die Klimaschützer.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Mona Neubauer (beide Grüne) hatten sich Anfang Oktober mit RWE darauf verständigt, den Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorzuziehen. Fünf von der Umsiedlung bedrohte Dörfer im rheinischen Revier sollen nun erhalten bleiben. Lützerath, das seit zwei Jahren von Klimaaktivisten besetzt ist, soll hingegen noch dem Braunkohletagebau weichen.

Anfang dieser Woche hatte der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) in einer Allgemeinverfügung den Aufenthalt in dem Weiler untersagt und damit formal den Weg für eine Räumung ab dem 10. Januar frei gemacht. Mehr als 11.000 Menschen hätten bereits öffentlich erklärt, dass sie sich der Räumung entgegenstellen wollten, teilte der BUND mit.