Menschenrechtler: Situation in Katar weiter beobachten

Menschenrechtler: Situation in Katar weiter beobachten

Göttingen (epd). Zum Ende der Fußballweltmeisterschaft in Katar fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker, die Menschenrechtslage im Emirat weiter zu beobachten: „Schon während der WM hat der Druck auf Katar immer weiter nachgelassen“, sagte Tabea Giesecke von der in Göttingen ansässigen Menschenrechtsorganisation am Montag. Wenn die nach wie vor schlechte Menschenrechtslage jetzt wieder aus dem Blick gerate, nehme Katar aus dem Turnier nur den Imagegewinn mit. An der Situation der religiösen Minderheiten, der Frauen, der queeren Personen und der Fremdarbeiter ändere sich nichts.

„Besonders Personen in Machtpositionen haben sich nicht deutlich genug positioniert oder Konsequenzen aus den Menschenrechtsverletzungen gezogen“, betonte Giesecke. Dafür hätten Fußballfans mit Gegenveranstaltungen und privatem Boykott gezeigt, dass sie den Fußball nicht für politische und wirtschaftliche Interessen missbraucht sehen wollten. „Diese kritische Debatte muss weitergehen“, verlangte die Menschenrechtlerin.

Für Staaten, die nach Einfluss strebten, seien Sportgroßveranstaltungen attraktiv, hieß es weiter. So bewerbe sich China als Austragungsort für die Frauenfußball-WM 2031. Regime wie Katar und China unterstützten sich bei ihren „Machenschaften“ gegenseitig. Erst vor kurzem habe Katar den Genozid an den Uiguren in China geleugnet. Das Emirat unterstütze China auch dabei, eine Untersuchung zum Genozid und weiteren schweren Menschenrechtsverletzungen beim UN-Menschenrechtsrat zu blockieren.