Männer nehmen nur zwei "Vätermonate"

Vater mit Baby
© Mikael Stenberg/Unsplash
Väter verbringen nach wie vor deutlich weniger Zeit mit ihren Kindern als die Mütter.
Arbeitsteilung in der Familie
Männer nehmen nur zwei "Vätermonate"
Die Einführung des Elterngeldes vor 15 Jahren hat einer Studie zufolge keine nennenswerten Fortschritte bei der Aufteilung der Familienarbeit bewirkt. Dies geht aus einer Analyse des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung hervor, deren Ergebnisse die "Süddeutsche Zeitung" veröffentlichte.

Die allermeisten Väter, die Elterngeld beziehen, nehmen demnach weiterhin nur zwei "Vätermonate". Über die ersten Lebensjahre des Kindes hinaus habe die Förderung keineswegs alle Ziele erreicht, die man sich von ihr versprach, hieß es weiter.

Seit Jahren stagniere die durchschnittliche Bezugsdauer der Väter deshalb bei etwa dreieinhalb Monaten - verglichen mit den knapp 14 Monaten der Mütter (Elterngeld Plus inklusive), hieß es weiter. Der Elterngeldbezug der Väter überschneide sich dabei oft noch mit dem der Mütter.

Das gelte vor allem für die ersten Monate nach der Geburt. Im 13. und 14. Monat nach der Geburt sei der Anteil der Väter, die alleine zu Hause blieben, mit 20 Prozent am höchsten. Krippeneingewöhnung ist immer häufiger Aufgabe der Väter, heißt es laut Zeitung in der Studie "Nach 15 Jahren Elterngeld kaum Fortschritt".

Prestige im Beruf steigt

Zudem untersuchten die Wissenschaftler, wie sich die Länge der Elternzeit bei den Vätern auf die Mithilfe bei Hausarbeit und Kinderbetreuung auswirkte. Für die Beteiligung der Väter mache es keinen Unterschied, ob sie keine oder nur eine sehr kurze Elternzeit genommen haben. In beiden Konstellationen wendeten sie durchschnittlich nur etwa zweieinhalb Stunden für die Kinderbetreuung und knapp eine Stunde für die Hausarbeit auf, zitiert die Zeitung aus der Studie.

Dieser Umfang habe sich über die Zeit nicht verändert, sagte Co-Autorin Uta Brehm. "Nur bei Paaren, bei denen die Väter mindestens drei Monate Elternzeit genommen haben, konnten wir im dritten Lebensjahr eine ausgeglichenere Aufgabenverteilung beobachten." Vor allem bei der Kinderbetreuung halfen die Männer dann mehr mit.

Außerdem zeige die Studie, dass Mütter unabhängig von der Länge der Elternzeit drei Jahre nach dem Wiedereinstieg in den Beruf Rückgänge im Berufsprestige verzeichnen im Vergleich zur Zeit vor der Geburt. Bei Vätern sei es genau umgekehrt: Sie gewannen an Berufsprestige, sogar besonders jene mit längeren Elternzeiten.