Kolumbien gründet Gleichstellungsministerium

Kolumbien gründet Gleichstellungsministerium

Frankfurt a.M., Bogotá (epd). Mit einem neuen Ministerium will die Regierung in Kolumbien die Teilhabe bisher vernachlässigter Gruppen fördern. Am Montagabend (Ortszeit) stimmte der Kongress in Bogotá mit großer Mehrheit für die Schaffung eines Ministeriums für Gleichheit und Gerechtigkeit. Damit löst der seit August amtierende Präsident Gustavo Petro eines seiner Wahlversprechen ein. Die Stimmen derjenigen, die in der Vergangenheit ausgeschlossen waren, sollten in Zukunft gehört werden, erklärte Petro.

Der Entwurf wurde im Senat mit 61 Ja-Stimmen angenommen. Sechs Abgeordnete stimmten dagegen. Im Repräsentantenhaus votierten 139 Mitglieder für die Schaffung des Ministeriums bei acht Gegenstimmen. Auch Regierungsgegner votierten für das Gleichstellungsministerium.

Geleitet wird das Haus von der Vizepräsidentin Francia Márquez. Die neu geschaffene Behörde soll insbesondere Frauen, sexuelle Minderheiten, Angehörige afrokolumbianischer und indigener Gemeinschaften sowie Bäuerinnen und Bauern fördern und schützen. Außerdem zielt die neue Institution darauf ab, das Leben für Arme, Menschen mit Behinderung, Wohnungslose sowie Migrantinnen und Migranten zu verbessern. Auch Menschen, die unbezahlte Betreuungsarbeit wie das Pflegen von Angehörigen und die Kindererziehung verrichten, sollen dabei unterstützt werden.

Senatspräsident Roy Barreras sagte, die Bevölkerung verdiene ein Land mit gleichen Bedingungen für alle. Der Hauptsitz des Ministeriums wird in Bogotá sein, zudem sollen mehrere regionale Zweigstellen gegründet werden. Über den finalen Gesetzestext stimmt der Kongress am Mittwoch (14. Dezember) ab.