Magdeburg (epd). Der verurteilte Synagogen-Attentäter von Halle, Stephan B., hat am Montagabend zeitweilig zwei Bedienstete in der Justizvollzugsanstalt Burg bei Magdeburg in seine Gewalt gebracht. Der Geiselnehmer sei nach weniger als einer Stunde durch weitere Justizvollzugsbedienstete überwältigt worden, bestätigte die Pressestelle des Justizministeriums in Sachsen-Anhalt auf Anfrage entsprechende Medienberichte. B. sei dabei verletzt worden. Die Hintergründe der Tat waren zunächst noch unklar. Die Geiselnahme hatte demnach für einen Großeinsatz der Polizei gesorgt.
Stephan B. war im Dezember 2020 vom Oberlandesgericht Naumburg zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Das Gericht sprach ihn wegen Mordes in zwei Fällen und versuchten Mordes in mehr als 55 Fällen schuldig.
Am 9. Oktober 2019 hatte B. versucht, in die Synagoge von Halle einzudringen, um dort ein Blutbad anzurichten. Zu dem Zeitpunkt hielten sich dort über 50 Menschen auf, um den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur zu feiern. B. scheiterte an der Tür zum Gelände, erschoss dann zwei Passanten und verletzte auf seiner Flucht weitere Menschen schwer.