Appell: Celler Bauhaus-Bauten von Otto Haesler sollen Welterbe werden

Appell: Celler Bauhaus-Bauten von Otto Haesler sollen Welterbe werden

Celle (epd). Anhänger des Architekten Otto Haesler (1880-1962) fordern eine Aufnahme seines Celler Werkes aus der Bauhaus-Periode in das Weltkulturerbe der Unesco. In einem unter anderem von dem Bauhaus-Experten Dietrich Klatt unterzeichnetem Schreiben an Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) sowie Celles Oberbürgermeister Jörg Nigge und Landrat Axel Flader (beide CDU) betonen sie, ein Engagement für die Aufnahme in die Welterbe-Liste sei auch eine Wiedergutmachung gegenüber Haesler. Er habe zu den weltweit herausragenden Architekten der Bauhaus-Architektur gehört, aber zu Lebzeiten nicht die angemessene Anerkennung erhalten, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Papier.

Haesler sei 1933 mit der Machtergreifung durch die Nazis „in das Tal der Vergessenen ausgestoßen“ worden und habe nach dem Krieg nicht die Chance erhalten, beim Wiederaufbau Deutschlands mitzuwirken, betonen die Verfasser. Mit der Wiederentdeckung von Haeslers Beitrag zur Bauhaus-Architektur könne Celle zu einem mit Weimar und Dessau gleichrangigen „Spielführer in der Bauhaus-Szene“ werden. Singulär seien eine im Originalzustand erhaltene Arbeiterwohnung des Architekten, eine ebenfalls von ihm gestaltete Bürgerwohnung sowie das originalgetreu restaurierte „Direktorenhaus“.