EU verabschiedet Empfehlungen zu Pflege und frühkindlicher Betreuung

EU verabschiedet Empfehlungen zu Pflege und frühkindlicher Betreuung

Brüssel (epd). Die EU-Minister haben am Donnerstag im Rat für Beschäftigung und Soziales zwei Empfehlungen angenommen, eine zur Langzeitpflege und eine weitere zur frühkindlichen Betreuung. Alte Menschen hätten ein Recht auf hochwertige und erschwingliche Pflege, erklärte Tschechiens Vize-Premierminister Marian Jurecka im Namen der tschechischen Ratspräsidentschaft in Brüssel. „Investitionen in Pflege und Betreuung sind wirtschaftlich sinnvoll und verdienen angesichts der Altersentwicklung in der Gesellschaft unsere volle Aufmerksamkeit.“

Die Kommission hatte die EU-Pflegestrategie im September vorgeschlagen. Darin rechnet die Kommission vor, dass in den EU-Staaten die Zahl der über 80-Jährigen in den kommenden 30 Jahren um 88 Prozent von 26,6 Millionen im Jahr 2020 auf 49,9 Millionen im Jahr 2050 steigen werde. Die am Donnerstag von allen Mitgliedsstaaten angenommene Empfehlung sieht vor, das Angebot an Langzeitpflegediensten kontinuierlich an den Pflegebedarf anzupassen.

In Bezug auf die frühkindliche Bildung sieht die neue EU-Empfehlung vor, dass mindestens 45 Prozent der Kinder unter drei Jahren an frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung teilnehmen. In der Altersgruppe zwischen drei Jahren und dem gesetzlichen Einschulungsalter sollen es mindestens 96 Prozent sein. Die Empfehlung adressiert auch das Betreuungsverhältnis, die Gruppengröße sowie die Erreichbarkeit von Einrichtungen. EU-Empfehlungen sind nicht rechtsverbindlich.