Wohlfahrtspflege will bei Nachhaltigkeit vorankommen

Wohlfahrtspflege will bei Nachhaltigkeit vorankommen

Nürnberg (epd). Die Wohlfahrtspflege in Deutschland will nach eigenem Anspruch ein Hebel für mehr Nachhaltigkeit sein. Der Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Ulrich Lilie, sagte am Rande der Fachmesse ConSozial am Mittwoch in Nürnberg. „Wir haben zwei Millionen hoch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese wichtigen Schritt gehen wollen.“ Alle Krankenhäuser in Deutschland zusammen hätten den gleichen ökologischen Fußabdruck wie Flugverkehr und Bahnverkehr in Deutschland zusammen, erläuterte Lilie, der auch Präsident der Diakonie Deutschland ist.

Viele Kliniken könnten einen Großteil ihres Energiebedarfs selbst erzeugen, aber „wir müssen endlich ins Tun kommen“. Er forderte eine langfristige Förderung für klimaneutrale Sozialunternehmen.

Sie erlebe bei den Beschäftigten in der Sozialwirtschaft ein „hohes Interesse“ an mehr Nachhaltigkeit in der Branche, sagte die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) und räumte ein, dass die Rahmenbedingungen das manchmal schwer machten. In dem Motto der diesjährigen Consozial „Ökologisch denken, sozial handeln“ verdichteten sich die Herausforderungen, vor denen die Branche stehe, sagte Scharf.

Die Ministerin wiederholte ihre Forderung nach flexibleren Arbeitszeiten in den Pflegeberufen. „Wir müssen offen über eine längere Arbeitszeit an einzelnen Tagen von bis zu zwölf Stunden und eine Wochenarbeitszeit von 48 Stunden diskutieren - flexibel und auf freiwilliger Basis der Beschäftigten.“

Die Consozial ist die größte Messe für Fach- und Führungskräfte der Sozialpolitik, der Sozialwirtschaft und des Sozialwesens im deutschsprachigen Raum. An zwei Tagen informieren sich rund 5.000 Besucherinnen und Besucher über neue Entwicklungen in der Branche.