10.000 Sicherheitskräfte umstellen Stadt in El Salvador

10.000 Sicherheitskräfte umstellen Stadt in El Salvador

Mexiko-Stadt, Soyapango (epd). 10.000 Soldaten und Polizisten haben am Samstag (Ortszeit) die salvadorianische Großstadt Soyapango umstellt. Zugleich gingen die Sicherheitskräfte in der Stadt nahe der Hauptstadt San Salvador gegen mutmaßliche Bandenmitglieder vor, wie der Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, auf Twitter mitteilte.

„Die Operation richtet sich direkt gegen Bandenmitglieder, die sich weiterhin verstecken und Schaden in der ehrbaren Bevölkerung anrichten“, erklärte Verteidigungsminister René Merino. Der Einsatz der Sicherheitskräfte habe keine Auswirkungen auf die redliche Bevölkerung, und man respektiere die Menschenrechte.

Die Regierung hatte das rigide Vorgehen bereits vergangene Woche angekündigt. Bereits im März hatte Bukele in dem mittelamerikanischen Land den Ausnahmezustand ausrufen lassen, um gegen die Maras genannten Banden vorzugehen. Seither wurden etwa 60.000 mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen. Das Versammlungsrecht ist eingeschränkt, Sicherheitskräfte können Verdächtige ohne Begründung festnehmen.

Die Maras kontrollieren in El Salvador, Guatemala und Honduras oft ganze Stadtviertel und sind in den Drogenhandel sowie andere kriminelle Geschäfte verwickelt. El Salvador ist eines der Länder mit der höchsten Mordrate weltweit. Seit Bukele hart gegen die Banden vorgeht, hat die Zahl der Morde deutlich abgenommen. In der Bevölkerung kommen die Maßnahmen gegen die Kriminalität weitgehend gut an, Kritiker werfen der Regierung jedoch schwere Menschenrechtsverletzungen vor.