Leipzig wehrt sich gegen rechte Demonstration

Leipzig wehrt sich gegen rechte Demonstration

Leipzig (epd). Mehr als 1.000 Menschen haben am Samstag in Leipzig gegen eine Kundgebung des rechtsextremen „Compact Magazins“ um Chefredakteur Jürgen Elsässer protestiert. Nach zwei Zubringer-Demonstrationen hätten sich die Teilnehmer in der Nähe des Bundesverwaltungsgerichts südlich der Innenstadt versammelt, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag in Leipzig. Dort seien parallel mehrere Hundert Menschen einem Aufruf Rechtsextremer unter dem Motto „Ami go home“ gefolgt. Die Veranstalter hatten bundesweit mobilisiert und bis zu 10.000 Teilnehmer angemeldet.

Der Polizeisprecher bezifferte die Zahl der Gegendemonstranten auf eine „niedrige vierstellige Summe“. Vereinzelt sei es zu Zwischenfällen gekommen. So hätten Teilnehmende eine Sperre durchbrochen und Pyrotechnik gezündet. Zum Gegenprotest aufgerufen hatte unter anderem das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“.

Bei der Kundgebung des rechten Lagers schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl am Nachmittag auf einen „mittleren dreistelligen Bereich“. Die Zahlen lagen demnach weit unter der Anmeldung. Bei der Versammlung wurden Schilder sichergestellt, die die öffentliche Sicherheit gefährden, sagte der Polizeisprecher weiter.

Die Leipziger Polizei hatte sich auch nach Hinweisen des Verfassungsschutzes auf den größten Einsatz des Jahres vorbereitet. Verstärkt wurde sie durch Kräfte aus Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Bundespolizei.

An der rechtsradikalen Kundgebung wollten Mitglieder der AfD und der rechten Kleinstpartei „Freie Sachsen“ teilnehmen. Neben Elsässer waren der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke und der frühere Vorsitzende der AfD Sachsen-Anhalt, Andre Poggenburg, angekündigt.