Organisationen fordern mehr Einsatz gegen Gewalt an Frauen

Organisationen fordern mehr Einsatz gegen Gewalt an Frauen

Frankfurt a.M. (epd). Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am Freitag rufen zahlreiche Organisationen dazu auf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und aktiv dagegen vorzugehen. „Geschlechtsspezifische Gewalt ist kein 'Frauenproblem', sondern ein Problem der gesamten Gesellschaft“, betonte die Organisation UN Women Deutschland am Donnerstag. „Auch und insbesondere Männer müssen sich mit gewaltbetroffenen Frauen solidarisieren und sich gegen alle Formen geschlechtsspezifischer Gewalt einsetzen.“

Das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ und die Diakonie Deutschland betonten, dass Gewalt gegen Frauen besonders oft als sexualisierte Gewalt in Kriegssituationen und im Netz vorkomme, Frauen aber auch im eigenen Zuhause häufig nicht sicher seien. Die Bundesregierung müsse politische und gesellschaftliche Anstrengungen zur Gleichberechtigung fördern, „weltweit - und derzeit besonders in Iran“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden evangelischen Hilfsorganisationen.

Die Gefahr geschlechtsspezifischer Gewalt erhöhe sich in Regionen, die von Lebensmittelknappheit und Konflikten geprägt sind, warnte die Hilfsorganisation Care Deutschland. So habe sich die Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Somalia zwischen 2021 und 2022 verdreifacht. Auch Care fordert die Bundesregierung auf, den Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt als „zentralen Bestandteil jeder Krisenreaktion“ durchzusetzen.

Die Kindernothilfe erklärte, wichtig seien etwa funktionierende und zugängliche Bildungs- und Rechtssysteme. Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, sagte, die internationale Gemeinschaft müsse handeln und für Sicherheit und Einhaltung elementarer Rechte sorgen. Weltweit würden Frauen und Mädchen Menschenrechte und Grundfreiheiten vorenthalten. Er verwies dabei vor allem auf die Situation in Afghanistan.

Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen findet seit 1999 jedes Jahr am 25. November statt. Der Aktionstag soll zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen beitragen. In Deutschland sei jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von körperlicher oder sexualisierter Gewalt betroffen, heißt es von UN Women.