Skandal um "One Love"-Binde: Rewe zieht sich als DFB-Sponsor zurück

Skandal um "One Love"-Binde: Rewe zieht sich als DFB-Sponsor zurück

Köln (epd). Rewe zieht sich nach dem Verzicht der deutschen Nationalelf auf die „One Love“-Kapitänsbinde bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar als Sponsor des DFB zurück. Nach den aktuellen Entscheidungen des Weltfußballverbandes Fifa sowie den Aussagen ihres Präsidenten Gianni Infantino sehe sich das Unternehmen aufgefordert, sich in aller Deutlichkeit von der Haltung der Fifa zu distanzieren, teilte der Handels- und Touristikkonzern am Dienstag in Köln mit. Er verzichte auf seine Werberechte aus dem Vertrag mit dem DFB insbesondere im Kontext der Weltmeisterschaft.

Lionel Souque, der Vorstandsvorsitzende der Rewe Group, sagte: „Die skandalöse Haltung der Fifa ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel.“ Die Fifa hatte dem Deutschen Fußball-Bund und anderen nationalen Verbänden am Montag das Tragen der „One Love“-Kapitänsbinde untersagt. Nach einer Androhung sportlicher Strafen erklärte der DFB, dass Manuel Neuer anders als zunächst geplant die Binde beim ersten Spiel der deutschen Mannschaft gegen Japan am Mittwoch nicht tragen wird.

Die Binde steht für Menschenrechte, Diversität und Frauenrechte sowie für den Kampf gegen Diskriminierung, Rassismus und Homophobie. Sie zeigt den Slogan „One Love“ und ein buntes Herz. Das WM-Ausrichterland Katar steht wegen der Verletzung der Rechte vor allem von Frauen, Homosexuellen und Arbeitsmigranten in der Kritik.

Das bei Rewe derzeit erhältliche Sammelalbum werde ab sofort gratis abgegeben, die Kosten dafür trage das Unternehmen, hieß es. Die bisherigen Erträge des Albums sollen vollständig gespendet werden. Der genaue Wert sowie die Empfänger der Spende würden noch bekannt gegeben.