Umfrage: Mehrheit gegen Sportereignisse mit undemokratischen Staaten

Umfrage: Mehrheit gegen Sportereignisse mit undemokratischen Staaten

Köln (epd). Mehr als die Hälfte der Deutschen ist einer Umfrage zufolge überzeugt, dass internationale Sportorganisationen zu bereitwillig mit undemokratischen Regierungen zusammenarbeiten. 58 Prozent stimmten in einer am Montag veröffentlichten Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov dieser Aussage zu. Elf Prozent sähen das Ausmaß der Bereitschaft zur Zusammenarbeit hingegen als richtig an. Acht Prozent empfänden sie als zu gering, hieß es. 23 Prozent der Befragten machten keine Angabe.

Am Sonntag beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar. Das Fifa-Turnier steht wegen Menschenrechtsverletzungen am Austragungsort und den Arbeitsbedingungen für Bauarbeiter auf den Großbaustellen in der Kritik.

47 Prozent der Deutschen finden es den Angaben zufolge zudem nicht richtig, dass es Ländern mit einer schlechten Demokratie- und Menschenrechtsbilanz erlaubt ist, an internationalen Sportveranstaltungen teilzunehmen. Franzosen sagten dies in der internationalen Umfrage ähnlich häufig (48 Prozent). In Italien und Spanien stimmten jeweils 45 Prozent dieser Aussage zu, in Großbritannien 41 Prozent. Unter Befragten in den Vereinigten Staaten sahen dies nur 29 Prozent so.

Für die YouGov-Umfrage wurden vom 20. bis 28. Oktober 2.034 Menschen in Deutschland, 1.646 in Großbritannien, 1.037 in Frankreich, 1.005 in Italien, 1.058 in Spanien sowie 1.000 Personen in den USA befragt, hieß es. Die Ergebnisse sind den Angaben zufolge gewichtet und repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren.