Umweltministerin Lemke: Arten- und Klimaschutz zusammen denken

Umweltministerin Lemke: Arten- und Klimaschutz zusammen denken

Düsseldorf (epd). Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat vor ihrem Besuch der laufenden Klimakonferenz in Ägypten eine Verschränkung von Klima- und Naturschutz angemahnt. „Eines der wesentlichen Ziele für mich ist, dass der Schutz der Natur und Klimaschutz zusammen gedacht werden“, sagte die Grünen-Politikerin der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstag). „Ohne den Schutz der Natur ist Klimaschutz nicht möglich und ohne Klimaschutz können wir die Natur nicht bewahren. Wenn die Staatengemeinschaft sich dazu bekennen würde in Ägypten, kämen wir auch endlich bei der Weltnaturkonferenz weiter, die im Dezember in Montreal stattfinden wird.“

Das Problem beim Artenschutz sei, dass er zu oft lächerlich gemacht werde und die Bedeutung funktionierender Ökosysteme für das Überleben der Menschheit lange ignoriert worden sei, kritisierte Lemke. „Das ändert sich jetzt aber, und das ist gut so.“ Es sei entscheidend, „dass die Weltnaturkonferenz im Dezember eine neue globale Vereinbarung für biologische Vielfalt verabschiedet, die alle Treiber des Biodiversitätsverlustes adressiert und eine effektive und transparente Umsetzung weltweit fördert“, erklärte die Ministerin.

Der natürliche Klimaschutz sei ein Schlüssel, führte Lemke weiter aus. „Dabei sehen wir die Ökosysteme als unsere Partner im Kampf gegen die Klimakrise und nutzen natürliche Treibhausgas-Speicher. Da muss noch viel mehr geschehen.“ Das 1,5-Grad-Ziel sei „extrem schwer zu erreichen, das Zeitfenster dafür schließt sich langsam“, warnte sie.

Delegierte aus mehr als 190 Ländern verhandeln noch bis zum 18. November bei der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich über Maßnahmen gegen die Erderwärmung. Lemke will am kommenden Dienstag zur UN-Klimakonferenz nach Ägypten reisen und dort unter anderem über das Thema Artenvielfalt sprechen - auch mit Blick auf die Weltbiodiversitätskonferenz im Dezember im kanadischen Montreal. Dort sollen Maßnahmen vereinbart werden, um das Artensterben zu stoppen.